Stellar Lumens (XLM) – Blockchain für Menschen ohne Bankkonto

Stellar Lumens ist einer der Pioniere im Bereich Kryptowährungen. Jed Caleb entwickelte die Währung nachdem er Ripple (XRP), das er mitgründete, im Jahr 2014 verließ. McCaleb verfolgt mit Stellar das Ziel, es Menschen aus Entwicklungsländern zu ermöglichen, am internationalen Zahlungsverkehr teilzunehmen. Bisher sind zwischen selteneren Währungen Mittelspersonen notwendig, die hohe Gebühren für Transaktionen verlangen. Über das Stellar-Netzwerk sind grenzüberschreitende Zahlungen einfacher, schneller und so gut wie gebührenfrei.

Alleinstellungsmerkmale von XLM

Zunächst wurde Stellar Lumens als Abspaltung von Ripple entwickelt. 2015 kam es dann zu einem Update des Systems. Seitdem basiert Stellar auf einem neuen Open-Source Code und verwendet einen eigenen Algorithmus zur Validierung von Transaktionen. Ripple richtet sich mit seinem neuen Überweisungssystem primär an Banken und andere Finanzinstitutionen. Stellar hingegen fokussiert sich auf Einzelpersonen, die keinen Zugang zu Finanzmärkten Märkten haben und über kein Bankkonto verfügen. Diese Personen werden als die „unbanked“ bezeichnet. Wollen nämlich zwei Personen, die in unterschiedlichen Währungsräumen leben, miteinander handeln, müssen sich beide Währungen einen direkten Markt teilen. Sonst müssen die Parteien auf Mittelspersonen zurückgreifen. Lumens dienen hier als Brücke, indem zwischen XLM und der jeweiligen Währung gehandelt wird. Stellar hat damit eine komplett dezentralisierte Blockchain geschaffen. Diese benötigt keine Intermediäre wie Banken und Kryptobörsen. Nutzer können im Stellar-Netzwerk selbst digitale Token erstellen, sowohl in Krypto-, als auch Fiatwährungen. Die Fiatgelder, also konventionelle Währungen wie Euro, Dollar oder Pfund, lassen sich dann direkt über das System von XLM überweisen. Daher ist die Stellar-Technologie für reale Anwendungen sehr interessant. Da es keine teuren Zwischenhändler gibt, welche die jeweiligen Währungen wechseln, fallen geringere Kosten für die Nutzer an. 

Warum Stellar Lumens – welche Probleme löst der Coin?

Der Hauptgedanke hinter Stellar Lumens ist nach eigenen Angaben die Bekämpfung von Armut. Die „Unbanked“, also Menschen ohne Bankkonto, sollen an den Finanzmärkten auch ohne Bankverbindung teilnehmen können. Dementsprechend soll die Kryptowährung Lumens zunächst nur formale Probleme lösen, die mit dem für günstige und effektive Überweisungen ausgelegten System hinter der Währung einhergehen:

  1. Indem pro Transaktion Kosten in Höhe von 0,0001 XLM fällig werden, sollen Spam-Attacken verhindert werden und so das System stabil bleiben. Die Gebühren werden nicht verbrannt, sondern mit der wöchentlichen XLM-Ausschüttung neu verteilt.
  2. Lumens dienen als eine Art Brücke zwischen Währungspaaren, die man nicht in einem direkten Markt handeln kann. Ähnlich wie die Werte bei PayPal dient die Währung so als „Sicherheits-Token“ für die gehandelten Werte.

So ist ein neues Überweisungssystem entstanden, das sich aber im Gegensatz zu Ripple nicht an Banken, sondern an einzelne Händler und Privatpersonen richtet. Im Gegensatz zu beispielsweise Bitcoin ist eine Transaktion bei Stellar Lumens bereits innerhalb von zwei bis fünf Sekunden abgeschlossen. Mit rund 1.000 Transaktionen pro Sekunde liegt die Kryptowährung vor Konkurrenten wie Bitcoin oder IOTA.

Sichere Verwahrung der digitalen Währung

Stellar selbst stellt keine eigene Wallet zur Verfügung, wie etwa Cardano (ADA) oder NEM (XEM). Allerdings finden sich auf der Homepage der Stellar Development Foundation eine Reihe von vorgeschlagenen Wallets, die von den Entwicklern empfohlen werden. Allerdings sollten hier Bewertungen zu den einzelnen Wallets vor der Installation eingeholt werden. Nutzer berichten oftmals von mangelnden Funktionen oder gesperrten Wallets. Daher sollten vorher Bewertungen zum geplanten Wallet gelesen werden.

Das Stellar Lumens-Team

Gestartet wurde Stellar Lumens von Jed McCaleb, der bereits zuvor an sehr bekannten Projekten im Bereich Peer-to-peer Netzwerke und Kryptographie arbeitete. Er hatte sich bereits im Jahr 2000 als Programmierer der File Sharing-Plattform eDonkey hervorgetan. Auch in der Welt der Kryptowährungen ist er ein wichtiger Name: Er gründete die einst größte Kryptobörse Mt.Gox und war einer der Spitzenprogrammierer hinter Ripple. Gemeinsam mit dem Computerwissenschaftler Prof. David Mazières leitet er die Entwicklung von Stellar Lumens. Hinter dem gesamten Projekt steht die Stellar Development Foundation, die 2014 im US-amerikanischen Bundesstaat Delaware gegründet wurde. Das Team besteht mittlerweile aus rund 25 Personen. Diese betreiben das Netzwerk und verwalten die Stiftung. Dazu gehört auch die Stellar Build Challenge. Freiwillige Programmierer und Entwickler, die zu Stellar beitragen, erhalten dabei Lumens.

Die Technologie hinter XLM

Pro Überweisung ist ein kleiner Betrag in XLM notwendig. Bei XRP wird dieser Betrag verbrannt, während Stelalr die Coins wieder in das System einspeist. Diese „Sicherheit-Tokens“ sollen Spam-Attacken verhindern, sind aber günstig genug, um ärmeren Teilen der Bevölkerung die Nutzung zu ermöglichen. Bei Stellar Lumens handelt es sich um eine inflationäre Währung. Das heißt konkret, dass die Menge an XLM jedes Jahr um 1% erhöht wird. Die so neu geschaffenen XLM werden gemeinsam mit den Kosten für frühere Transaktionen an Nutzer ausgeschüttet. Dabei folgt Stellar Lumens einem wöchentlichen Wahlmechanismus: Jeder Nutzer kann einen anderen Account wählen, an den Teile der Ausschüttung überwiesen werden sollen – jeder Account, der über 0,05% der Stimmen bekommt, erhält einen Teil der zu verteilenden XLM.

Im Gegensatz zu Bitcoin und anderen bekannten Kryptowährungen, setzt Stellar Lumens weder auf ein Proof-of-Stake-Verfahren noch auf ein Proof-of-Work-Verfahren. Ähnlich wie Ripple verwendet XLM ein Byzantinisches Konsensusverfahren, das jedoch an die Bedürfnisse des Stellar-Netzwerkes angepasst wurde. Die Entwickler bezeichnet das Protokoll als  „Stellar Consensus Protocol“ (SCP). Dadurch können alle Transaktionen offen einsehbar abgespeichert und validiert werden, ohne dass die Sicherheit vernachlässigt wird oder leistungsstarke Computer notwendig sind. Das sogenannte Hauptbuch („ledger“), in dem alle Accounts und Transaktionen vermerkt sind, ist dabei auf jedem teilnehmenden Server gespeichert, wodurch es sich weiterhin um ein dezentrales Netzwerk handelt, und wird mittels SCP sicher validiert. Da jeder Teilnehmer des Netzwerks als Server fungiert, kann zum einen jeder einen Server im Stellar-Netzwerk betreiben. Zum anderen wird das Netzwerk umso robuster, umso mehr Privatpersonen und auch Unternehmen daran teilnehmen.

Die Netzwerktechnologie hinter Stellar ist kostenlos und für jeden frei zugänglich. Man braucht zwar nicht zwingend XLM, um Transaktionen durchzuführen, nimmt dann aber auch nicht am internationalen System von Stellar teil. Will man aber am freigeschalteten Live-Netzwerk teilnehmen, benötigt man Lumen. Die notwendige Menge ist allerdings sehr gering: Im Jahr 2016 genügte 1 XLM für 100,000 Transaktionen, was auch in Anbetracht des Preises für Lumens Anfang 2018 ca. 0,60 Euro entsprach..

Statistiken

  • Start: 2014
  • Summe der Coins:     
    103,570,548,975 XLM sind insgesamt verfügbar
    17,877,241,352 XLM sind bereits ausgeschüttet worden
  • Transaktionszahl/-zeit: Rund 1,000 Transaktionen pro Sekunde. Eine Transaktion benötigt 2-5 Sekunden
  • Algorithmus: Stellar Consensus Protocol, eine Form des Byzantinischen Konsensusverfahrens
  • Block time/reward: Es gibt keine klassische Blockchain und auch kein Mining

Emission: 1% neue XLM pro Jahr. Wöchentlich werden per Wahlverfahren XLM ausgeschüttet, die durch die Inflationsrate in Umlauf gebracht werden und aus den Überweisungsgebühren stammen. Die Stellar Development Foundation hält rund 5% aller XLM und verwendet die XLM nach eigenen Angaben für die weitere Entwicklung.

Entwicklung seit dem Initial Coin Offering (ICO)

Noch verhältnismäßig lange tat sich wenig an der Wertentwicklung von Stellar Lumens. Das änderte sich schlagartig, als IBM im Oktober 2017 eine Zusammenarbeit mit der Stellar Development Foundation ankündigte: Der Kurs stieg schlagartig um 130%. Im gesamten vierten Quartal 2017 stieg der Wert der Kryptowährung um 5,000%. Anfang 2018 entsprach der Wert von 1 XLM rund 0,58 Euro. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 13 Milliarden US-Dollar steht Stellar Anfang 2018 auf Platz neun der Top 10 Kryptowährungen.

Fazit und Ausblick

Im Gegensatz zu Ripple oder IOTA geht es den Entwicklern von Stellar nicht in erster Linie darum, ein Transaktionssystem für Unternehmen zu entwickeln, sondern allen einen möglichst günstigen Zugang zum Markt zu ermöglichen. Um Armut aktiv zu bekämpfen und auch den „Unbanked“ Zugang zu Finanzmärkten zu geben, muss man allerdings neben den bisherigen 12 Währungen noch weitere über das Stellar-Netzwerk handeln können – und das zu gleichen sehr niedrigen Kosten.

Die Stellar Development Foundation hat mit IBM einen starken strategischen Partner gewonnen. Mit dem Netzwerk wird so ein grenzübergreifendes Zahlungssystem entwickelt. Deshalb kam auch der Zahlungsspezialist KlickEx als Projektpartner an Bord. Gelingt diesen drei Partnern die Umsetzung eines internationalen Transaktionsnetzes, das sekundenschnell und günstig ist, wird Stellar Lumens weitere Preissteigerungen verzeichnen – die Währung dieses Systems ist schließlich XLM.

Die Tatsache, dass auf Dauer alle Lumens ausgeschüttet sind, die Verwendung notwendig für die Verwendung des Netzwerks ist und das Unternehmen nur rund 5% aller XLM hält, sprechen für eine weitere Wertsteigerung und Adoption der Technologie.

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Aeternity (AE) – Blockchain mit Verbindung zur echten Welt

Aeternity ist eine neue Blockchain Technologie, die nach dem „Mobile-first“-Prinzip entwickelt wurde. Sie ist effizient, besitzt transparente Kontrollmechanismen und soll die Adoption der Blockchain-Technologien im Alltag beschleunigen. AE hat die grundlegenden Eigenschaften von Ethereum weiterentwickelt und verbessert. Dadurch erlaubt die Technologie Transaktionen mit hoher Bandbreite, Smart Contracts und dezentralisieren Oracles. AE wurde 2016 von Yanislav Malahov, dem “Godfather of Ethereum“ gegründet, der mit dem Ethereum Gründer Vitalik Buterin bereits 2013 zusammenarbeitete. TheCoinscout hat die Technologie und den Token analysiert.

Alleinstellungsmerkmale von AE

Aeternity hat eine derzeit auf der Ethereum-Technologie basierte Blockchain mit einer Mischung aus Proof-of-Work und Proof-of-Stake Mechanismus als Konsensus. Dadurch erreicht die Blockchain einen hohen Sicherheitsstandard und gleichzeitig hohe Transaktionsraten. Daher eignet sich AE auch für Micro- und Nano-Zahlungen analog zu IOTA (IOTA), die zum Beispiel im Bereich IoT benötigt werden. Darüber hinaus bietet Aeternity die Möglichkeit Echtzeitdaten auszuwerten, ist hoch skalierbar und legt ähnlich wie Cardano (ADA) bei seinen Applikationen hohen Wert auf Governance, also die auf Wunsch eingeschränkte Überwachung der Nutzerdaten. Die Technologie erlaubt dem Nutzer selbst Transaktionen nachvollziehbar, zum Beispiel für öffentliche Ämter, zu machen und stellt unter anderem ein eigenes Wallet zur Verfügung. Damit gehört AE zu den nutzerfreundlichen Coins.

Ebenso wie Ethereum plant das Unternehmen einen App Store für Smart Contract Apps zu starten, die auf der AE Blockchain entwickelt wurden.

Warum Aeternity – welche Probleme löst der Coin

Derzeitige Blockchains, insbesondere die Bitcoin-Blockchain, stehen von Zeit zu Zeit in der Kritik. Skalierbarkeit, Transaktionskosten und –dauer und Nutzerfreundlichkeit sind hierbei die Hauptpunkte.

Die Technologie ermöglicht durch sogenannte State Channels, das sind bei AE Smart Contracts, die außerhalb der Blockchain gehalten werden, einen höheren Grad an Privatsphäre. Zudem kann man sogenannte dezentralisierte Oracles verwenden. Diese Oracles können Echtzeit-Daten zum Beispiel aus Wirtschafttickern, Verkehrsmeldungen und Wetterberichten verwenden, um bei Smart Contracts einen Vorgang, wie eine Zahlung, auszulösen.

Aeternity kombiniert die Verfahren Proof-of-Work (das Mining neuer Blöcke) und Proof-of-Stake (Abstimmung nach Anteil der gehaltenen Werte). Teilnehmer am Netzwerk die sich am Mining beteiligen erhalten Transaktionskosten für getane Arbeit und Teilnehmer mit einer großen Anzahl an Werten können über einen Wettmechanismus, in Form eines Prediction Market, über den weiteren Entwicklungsverlauf des Netzwerks und der Technologie abstimmen.

Das AE-Team

Aeternity wurde 2016 von Yanislav Malahov, dem “Godfather of Ethereum“ gegründet. Man bezeichnet Malahov deshalb als “Godfather of Ethereum“, da er bereits 2013 mit dem Ethereum Gründer Vitalik Buterin zusammenarbeitete. Er nahm maßgeblich Einfluß auf die Konzepte Ethereums. Zack Hess, der das Unternehmen in der Zwischenzeit verlassen hat, entwickelte die erste Version der Blockchain. Sein Nachfolger und heutiger CTO Joel Reymont hat das System weiterentwickelt und zu dem jetzigen Stand verholfen. Reymont hat 25 Jahre Entwicklererfahrung und über die Jahre mit Wager Labs etliche Projekte auf Github veröffentlicht. Zudem verfügt AE über ein internationales Beratergremium, das mit zum Advisory Board zählt.

Die Technologie hinter Aeternity

Seit der Vorstellung von Ethereum im Jahr 2014 wuchs das Interesse in der Blockchain Entwickler-Community an intelligenten und automatisierten Zahlungsströmen, von Vitalik Buterin als Smart Contracts bezeichnet, stetig an. Ein solcher „intelligenter Vertrag“ der nur aus Softwarecode besteht, könnte z.B. beinhalten wann und unter welchen Bedingungen eine Zahlung von Person A an Person B ausgelöst wird. In der Folge versuchten sich viele Entwickler daran, eine zusätzliche Schicht an Daten aus der echten Welt aus Wirtschaft, Umwelt und anderen Bereichen auf die Blockchain aufzusetzen. Dies gelang dann zum ersten Mal mit Ethereum. AE hingegen speichert Smart Contracts und dessen Inhalte nicht direkt auf der Blockchain. Die Inhalte der Smart Contracts sind in so genannten „State Channel“ gespeichert und können über ein “Oracle” verfügen. Oracles verbinden Echtzeitdaten aus der Umwelt mit den Smart Contracts.

Die Technologie ist in der Programmiersprache Erlang verfasst. Diese gilt neben Haskell, die Cardano (ADA) verwendet, als eine sehr robuste und industriell getestete Entwicklersprache. Erlang ist leicht verteilbar, tolerant gegenüber Fehlern, Echtzeit-basiert und sehr gut geeignet für durchgehend laufende Applikationen.

Durch State Channels protokolliert AE Vorgänge „off-chain“, als nicht direkt auf der Blockchain. Damit erreicht die Technologie eine hohe Skalierbarkeit und einfache Handhabe. Die Smart Contracts werden in den State Channels gespeichert und können durch „Oracles“ mit Real-Daten aus der echten Welt automatisiert verknüpft werden. So könnte das Oracle Wetterdaten prüfen und damit bei einem Smart Contract die automatisierte Versicherungszahlung bei einem Hagelschaden auslösen. Die Oracle-Maschine von Aeternity nimmt Daten aus der Umgebung auf, sendet die Daten an einen Smart Contract und integriert so die reale Welt mit der Blockchain.

Darüber hinaus bietet AE als einzige Blockchain Nutzerkonten. Damit können Nutzer an Abstimmungen teilnehmen. Zudem ermöglicht die Technologie die Empfänger- und Sendeadressen von langen numerischen Abfolgen in einfache Namen umzubenennen. Anstatt Coins an 058631085b5fe2e67791592e68fb01baf790611da5282b7dbfdc967e732d5004 zu senden, kann der Nutzer den Namen einfach in „Oma’s Bitcoin Wallet“ ändern.

Aeternity erlaubt zudem jedem Nutzer zu minen – ohne teures Equipment, das man z.B. zum Minen von Bitcoins benötigt. Durch seine Kombination aus PoS und PoW kann man selbst mit seinem Smartphone minen. AE nennt dies den “Cuckoo Cycle Mining Algorithmus”.

Statistiken

  • Start: 6. April 2017
  • Summe der Coins: 273,685,830
  • Algorithmus: Proof-of-Work in Kombination mit Proof-of-Sake
  • Block time: 30 Sekunden
  • Emmission: Ausschüttung im Verhältnis zur Netzwerkaktivität
  • Transaktionen pro Sekunde: 32

Entwicklung seit dem Initial Coin Offering (ICO)

Seit dem ersten ICO im April 2017 verbuchte AE eine Preissteigerung von mehr als 3000% – der ICO-Preis pro Coin belief sich auf 0,043 USD. Die Entwickler konnten erfolgreich das Testnet launchen und planen im ersten Quartal 2018 mit das Mainnet aufzuschalten.

Fazit und Ausblick

Das Aeternity Mainnet ist noch nicht aktiv, damit gehört AE zu den Kryptofirmen, die durch den ICO die Produktfertigstellung, Marketing und den allgemeinen Unternehmensaufbau finanzieren. Ob alle Ziele wie geplant realisiert werden, hängt dabei von dem Team und der technologischen Adoption in der Realwirtschaft ab.
Durch die Industriefähige Programmiersprache Erlang ist AE sehr stabil und performant. Mittels Oracles wird dezentrale Infrastruktur geschaffen, die Blockchain und die darin enthaltenen Informationen, mit der echten Welt verknüpft. Aeternity ist damit die erste Blockchain, die Oracles anbietet – also die standardisierte Verbindung der Chain mit Daten aus der echten Welt.

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Ripple (XRP) – eine neue Form von Interbankenhandel

Ripple (XRP) – eine neue Form von Interbankenhandel

Ripple ist ein Venture Kapital finanziertes Unternehmen mit Hauptsitz in San Francisco, USA. XRP hat eine globale Lösung zur Zahlungsabwicklung in Echtzeit entwickelt. In Zukunft sollen Werte, wie finanzielle Transaktionen, ähnlich einfach wie der Austausch von Informationen erfolgen. Ripple reduziert dabei die Kosten für Zahlungen um ein Vielfaches für sogenannte Cross-Border Transaktionen, also den Zahlungsverkehr zwischen Ländern mit unterschiedlichen Währungen. Durch den starken Kursanstieg der Währung sitzt Ripple auf umgerechnet 15 Milliarden Euro Währungsreserven. Das Unternehmen wurde von Chris Larson und Jed McCaleb gegründet. McCaleb gründete die ehemals größte Kryptobörse Mt. Gox. Eine Analyse von TheCoinscout.

Alleinstellungsmerkmale von XRP

Die Technologie hinter dem Coin erlaubt Banken den Interbankenhandel in Echtzeit, ohne Clearing und Settlement zu betreiben. Wenn heute eine Bank ihre englischen Pfund gegen amerikanische Dollar tauschen möchte ist der Prozess sehr langwierig und teuer. Bei großen Transaktionsvolumina kosten Zahlungen durchschnittlich 70 Euro und dauern mehrere Tage bis zum Abschluss. Mit XRP erfolgt die Zahlung in Echtzeit, und zu einem Bruchteil der Kosten, nämlich 0,1% der Transaktion. Das Unternehmen hat zudem angekündigt die Kosten für Transaktionen noch weiter zu senden.

Das Team konnte bereits Partnerschaften mit namhaften Banken und anderen Finanzinstitutionen etablieren. Dazu gehören Bank of Montreal, die kanadische Handelsbank, die Royal Candian Bank, Bank of America, einer der 50 weltweit größten Banken BBVA, die türkische Bank Akbank und viele andere.

Warum Ripple – welche Probleme löst der Coin

Die Technologie löst fünf Probleme für Banken: Langsames Settlement, hohe operative Kosten, Zahlungsausfälle, Liquidität kleiner Währungen und hohe Liquiditätskosten. Im Detail:

  1. Langsames Settlement
    Derzeit benötigen Cross-border Zahlungen mehrere Tage bis zum Abschluss und es sind viele Mittelsmänner, wie Korrespondenzbanken, notwendig. Das beutet Zahlungen können zwischen drei und fünf Tagen benötigen, bis sie letztendlich eingehen. Durch sein Zahlungsprotokoll wickelt Ripple Zahlungen in 3-10 Sekunden ab.
  1. Hohe operative Kosten
    Die Anzahl der beteiligten Akteure führt nicht nur zu langen Zeiten, bis Transaktionen abgeschlossen werden können. Zudem steigern sich dadurch die Kosten für Zahlungen. Die derzeitigen Kosten für eine Zahlung von 500 USD beläuft sich auf 5.56 USD. Ripple reduziert nicht nur die Zeit bis zum Settlement, sondern kann die Kosten um 60% auf 2.21 USD senken.
  1. Zahlungsausfall
    Banken sehen sich im internationalen Zahlungsverkehr ständig mit Zahlungsausfällen konfrontiert. 4% aller Cross-border Zahlungen sind nicht erfolgreich. Das bedeutet in der Folge hohe Kosten für Banken. Mit der XRP-Technologie sind alle Zahlungen auf einer Blockchain für die Banken transparent nach zu verfolgen.
  1. Liquidität kleiner Währungen
    Eine Bank möchte eine Zahlung in der Währung südafrikanischer Rand an eine andere Bank durchführen und im Gegenzug thailändische Baht erhalten. Das wenige Börsen dieses Währungspaar handeln kostet es die Bank viel Zeit, um eine Händler zu finden, der den Währungstausch an der Börse eingehen möchte. Dabei handelt es sich um das sogenannte Trade-matching. Nun bietet Ripple eine Liquiditätspool, um die Liquidität des Währungspaars zu verbessern.
  1. Hohe Liquiditätskosten
    Besonders Zahlungen in Entwicklungsländer setzen oft Bankkonten vor Ort voraus, die Guthaben aufweisen. Dadurch werden Gelder der banken in dem Land gebunden und sind nicht anderweitig verwendbar. Mit dem Ripple-System ist das nicht länger notwendig und dadurch werden die Kosten gesenkt.

Sichere Verwahrung der digitalen Währung

Wenn man in Ripple investieren möchte, stehen für XRP sowohl ein eigenes WebWallet als auch eine Desktop Version zur Verfügung. Die Installation des Desktop Wallets ist etwas komplizierter und zeitaufwändiger und setzt grundlegende Netzwerkkenntnisse des Nutzers voraus.

Das Ripple-Team

Viele der am Projekt beteiligten Entwickler haben Bitcoin mit entwickelt. Das Unternehmen wird von Brad Garlinghouse als CEO geleitet, der vormals für AOL und Yahoo arbeitete. Die Gründer sind Jed McCaleb, der Gründer von Mt. Gox, und Chris Larsen. Zudem ist Markus Treacher als Leiter „Strategische Kunden“ im Team, der langjährige Erfahrung in der Bankenindustrie bei HSBC und SWIFT mit sich bringt. Das Board of Directors besitzt zudem einschlägige Erfahrung in den Bereichen Politik, Regulation und Finanzierung. Das Unternehmen hinter Ripple, OpenCoin, sammelte zahlreiche Investitionen von namhaften Risikokapitalgebern ein, u.a. Andreessen Horowitz, FF Angel IV, Lightspeed Venture Partners, Vast Ventures and the Bitcoin Opportunity Fund.

Das Unternehmen hat mehr als 200 Mitarbeiter weltweit und ein Büro in London. Zudem ist Ripple in den Arbeitsgruppen der amerikanischen Zentralbank zur Vereinfachung des internationalen Zahlungsverkehrs und dem Konsortium W3C vertreten. W3C ist ein Konsortium zur Vereinfachung von Zahlungen über das Internet.

Die Technologie hinter XRP

Die Technologie hinter XRP ist das RippleNet mit seinem Interledger-Protokoll (ILP). Das Netzwerk verbindet Zahlungsdienstleister, Banken, Konzerne und Kryptobörsen. XRP wurde speziell für Unternehmen als On-Demand-Lösung zur Bereitstellung von Liquidität und internationalen Zahlungen entwickelt.

Ripple basiert auf einer öffentlichen Datenbank. Jeder kann das Register einsehen und Aufzeichnungen über sämtliche Vorgänge im Ripple-Netzwerk sehen. Auch sind Informationen über Kauf- bzw. Verkaufsangebote von Devisen und Gütern enthalten. Dadurch ist Ripple der erste verteilte Handelsplatz. Ripple zeichnet zudem Verbindlichkeiten zwischen Individuen und Institutionen in einem weltweiten öffentlichen Register auf. Das sind sogenannte IOUs (englisch: I owe you, deutsch: Schuldscheine). Wenn man Zahlungen innerhalb des Ripple-Netzwerks tätigt, passen sich die Verbindlichkeiten zwischen den Akteuren entsprechend an.

Die Technologie kann Verbindlichkeiten allerdings nur speichern, aber nicht durchsetzen. Ripple-Nutzer müssen also angeben, welchem Nutzer sie bis zu welcher Höhe vertrauen, ihre Schulden einzulösen. Vertrauen sich Sender und Empfänger nicht, versucht das Netzwerk einen Pfad zu ermitteln, auf dem Nutzer dem nächsten Nutzer ausreichend vertraut. Damit kann die Zahlung durchgeführt werden auch ohne Vertrauen der Aktuere untereinander. Auf diese Weise sickern (englisch „to ripple“) Zahlungen durch. Das Netzwerk verbucht all diese Zahlungen miteinander.

Die Validierung der Transaktionen erfolgt durch einen Konsenus-Mechanismus. Dieser unterscheidet sich jedoch erheblich von dem Konsensus der Bitcoin-Blockchain Proof-of-Work. Ripple verwendet ein Byzantinisches Konsensus-Verfahren, das sehr robust gegenüber einer kleinen Anzahl unehrlicher Akteure ist, hohe Transaktionsraten ermöglicht und Konsens innerhalb von Sekunden erzielt.

Ähnlich wie IOTA handelt es sich damit bei der Technologie um keine klassische Blockchain, da mit der Blockchain-Technologie nur vergleichsweise geringe Transaktionsraten und höhere Kosten verbunden sind.

Statistiken

  • Start: 2012
  • Summe der Coins: 38,739,144,847 XRP
  • Algorithmus: Byzanthinisches Konsensusverfahren
  • Block time/reward: es wird keine Blockchain verwendet und es findet kein Mining statt

Entwicklung seit dem Initial Coin Offering (ICO)

Seit dem Start in 2012 hat Ripple signifikanten Fortschritt erzielt. Seitdem hat sich der Wert der Währung um das 40-fache erhöht. Damit ist XRP die Kryptowährung mit der höchsten Marktkapitalisierung nach Bitcoin.

Fazit und Ausblick

Ripple stellt ein neuartiges System für den Handel zwischen Banken dar. Das Team arbeitet bereits mit vielen namhaften Banken zusammen, in Deutschland unter anderem der Reisebank. Das Potential der Technologie für die Finanzwelt ist sehr hoch, da Banken mit Ripple ihre Kosten erheblich senken, Risiken reduzieren und Transaktionen in Echtzeit durchführen können.

Dennoch gilt es einige Dinge bei der Währung zu beachten. Banken müssen selbst nur einen sehr geringen Anteil an XRP halten, um das Ripple-Netzwerk zu nutzen. Die einzigen Faktoren zur Preisbestimmung eines Coins sind jedoch Angebot und Nachfrage. Aufgrund des hohen Angebots an Coins, 38,739,144,847 XRP, könnte die Nachfrage nach der Währung sinken, wenn Banken nicht den Gegenwert ihrer Transaktion in XRP halten müssen.

Jedoch sind bis dato nicht alle Coins im Umlauf und ein großer Teil wird von Ripple selbst gehalten. Das Unternehmen hatte in der Vergangenheit angekündigt 55 Milliarden Coins an die Nutzer zu verteilen. Bis heute ist tatsächlich nur ein Bruchteil davon ausgegeben worden. Sobald alle frei verfügbaren Coins im Umlauf sind, müssen auch Banken XRP über den Markt einkaufen, um Transaktionen im Netzwerk durchzuführen. Das lässt den Schluß zu, dass eine Wertsteigerung der Coins mit der Verbreitung der Technologie einhergeht.

Ripple ist ein offener Standard für den Interbankenhandel, aber auch für andere Unternehmen. So kann man zum Beispiel mittels der CENTRA Kreditkarte bereits bei dem Superstore Walmart in den USA mit Ripple bezahlen. Durch den offenen Standard des Systems, kann man Ripple mit dem SMTP-Protokoll vergleichen. Das SMTP-Protokoll war in den 1980er Jahren der erste offene Standard, um verschiedene Nachrichtensysteme im Internet miteinander zu verbinden.

Ripple gilt zudem aufgrund des Konsensus-Mechanismus als fälschungssicher. Kann das Team die Technologie entsprechend weiter entwickeln, kann sich Ripple in der Zukunft als „universelle Wechselstube“ für alle Währungen etablieren.

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NEM (XEM) – eine nachhaltige, dezentrale Wirtschaftsplatform

NEM ist eine Blockchain-basiertes Peer-to-Peer Netzwerk. Das Konzept zu der Blockchain wurde 2014 fertiggestellt, das Hauptnetzwerk startete im März 2015. Nutzer können mit NEM eigene Anwendungen auf dem Netzwerk entwickeln. Dies umfasst auch eigene Kryptowährungen und Crowdfunding Token. NEM steht für „New Economy Movement“ und wird von der gemeinnützigen Organisation NEM.io Foundation mit Sitz in Singapur betrieben. Die Kryptowährung XEM nur ein Teil des Gesamtkonzepts, das hinter NEM steht. Ziel der Entwickler ist es, eine Plattform zu schaffen, auf der eine faire, nachhaltige, dezentrale und solidarische Wirtschaft möglich ist. Eine Analyse von TheCoinscout.

Alleinstellungsmerkmale von XEM

Der Code, auf dem die Plattform und die Währung basieren, wurde von den Entwicklern vollständig neu geschrieben. Ursprünglich basierte der Code auf dem Vorgänger Nexxt (NXT), ähnlich wie dies bei Ripple (XRP) und Stellar Lumens (XLM) der Fall war. Damit hat NEM die Schwachpunkte von Bitcoin und anderen Kryptowährungen, die die Bitcoin-Blockchain als Ausgangspunkt haben, vermieden. Da NEM aber dennoch  auf einer Blockchain basiert, können so immer noch die Vorteile dieser Technologie verwendet werden.

Besonders ist dabei das verwendete Validierungsverfahren von Transaktionen. Während bei Bitcoin das Proof-of-Work-Verfahren (PoW) verwendet wird, das mittlerweile sehr rechen- und damit energieintensiv ist, kommt bei NEM ein Proof-of-Importance-Verfahren (PoI) zum Einsatz. Das entspricht dem Fairness-Gedanken hinter der Technologie. Während beim PoW die Rechenleistung des Computers und damit das Equipment der Nutzer über den Mining-Erfolg entscheiden (und damit deren finanzielle Möglichkeiten), bestimmt beim PoI die „Wichtigkeit“ der Konten über den Erfolg und berechnet daraus einen „trust score“, mit dem sich Coins im Gegensatz zum Schürfen ernten („harvest“) kann. In diesen Faktor fließt nicht nur die Menge an XEM, die ein Nutzer hat, sondern auch die Anzahl seiner Transaktionen und mit wem die Transaktion stattfand. Das soll dazu führen, dass diejenigen, die zum Erfolg und Wachstum von NEM beitragen, dafür belohnt werden. Dadurch, dass sich die individuellen Erfolgschancen auf das Abschließen eines Blocks in der Blockchain – und damit das Ernten von Coins – durch einen hohen „trust score“ steigern lassen und nicht durch verfügbare Rechenleistung, kann man auch mit einfachen Computern Coins ernten.

Warum NEM – welche Probleme löst der Coin?

Wesentlich für die NEM-Entwickler war es nicht, eine Konkurrenz zu Bitcoin & Co. in Sachen Kryptowährung aufzubauen, sondern ein System zu präsentieren, das möglichst leicht anpassbar ist und so eine ganze Reihe an Anwendungsgebieten hat – ohne dabei auf die Grundidee von Kryptowährungen zu verzichten: eine dezentrale Transaktionsplattform.

Durch den Einsatz von APIs können Privatunternehmen die Technologielösung nutzen, ohne zuerst eine Reihe von Programmierern einstellen zu müssen. Ebenfalls können Nachrichten sowohl verschlüsselt als auch unverschlüsselt versendet und empfangen werden.

Diese breite Anwendbarkeit soll durch den EigenTrust++-Algorithmus gesichert werden, mit dem einzelne Knotenpunkte der Transaktion schnell und einfach als vertrauenswürdig oder nicht eingestuft werden können, was die Anzahl der Transaktionen pro Sekunde deutlich erhöht.

Gerade bei Kryptowährungen wie Bitcoin ist der horrende Energiebedarf zur Validierung der Blockchain ein großes Problem. So braucht die Bitcoin-Blockchain zum jetzigen Stand 2019 etwa genauso viel Energie wie die gesamten USA. Findet das Lightning-Netzwerk der BTC-Blockchain breite Anwendung, so benötigt die Blockchain nur einen Bruchteil der Energie. NEM basiert zwar ebenfalls auf der Blockchain-Technologie, verzichtet aber auf das energieintensive Proof-of-Work-Verfahren und setzt auf das Proof-of-Importance-Verfahren zur Validierung von Transaktionen. Dadurch sind keine leistungsstarken Rechner mehr notwendig, um Blöcke der Blockchain abzuschließen. Das reduziert nicht nur den Energiebedarf, sondern öffnet das Mining, bei NEM „harvesting“ genannt, auch für Nutzer mit einfachen Computern.

Sichere Verwahrung der digitalen Währung

Die XEM lassen sich in einem von dem Projekt zur Verfügung gestellten Wallet, dem NEM Nano Wallet, sichern. Mit diesem lassen sich auch Nachrichten verschicken sowie weitere Funktionen der Technologie nutzen. Die NEM Nano Wallet ist für Windows, OSX sowie Linux verfügbar.

Das NEM-Team

Bis auf eines der Gründungsmitglieder, das nur unter dem Pseudonym „QM“ bekannt ist, sind alle hochrangigen Mitglieder der NEM.io Foundation namentlich bekannt und auch in den sozialen Medien präsent. Da der verwendete Code Open Source ist, können Programmierer weltweit an der Entwicklung von NEM mitarbeiten. Im September 2017 gründete die Foundation in Kuala Lumpur/Malaysia eine Einrichtung, dass Blockchain Center, in dem auf mehreren tausend Quadratmetern Entwicklern Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt worden. Hinter der Grundidee von NEM steht „UtopianFuture“ – ähnlich wie bei Bitcoins Schöpfer(n) Satoshi Nakomoto ist nichts über deren oder dessen Identität bekannt. Und ebenso wie Nakomoto verschwand auch „UtopianFuture“ bald wieder von der Bildfläche. Aber das entspricht dem Gedanken, dass die Entwickler von NEM sich als Bewegung verstehen.

Die Technologie hinter XEM

Der Code, auf dem die gesamte Technik und damit auch der Kryptowährung XEM basiert, ist vollständig von dessen Entwicklern selbst programmiert worden. Ziel war und ist es, so eine Plattform zu gestalten, auf der neben dem Handel mit den Coins auch Transaktionen in der Realwirtschaft prozessiert werden können. Das heißt, dass die von NEM zur Verfügung gestellte Infrastruktur auch ohne Verwendung von XEM nutzbar ist.

Dabei setzt NEM auf die bekannte Blockchain-Technologie, ersetzt das Proof-of-Work-Verfahren aber durch das oben beschriebene Proof-of-Importance-Verfahren.

Um die Sicherheit der Transaktionen zu gewährleisten, verwendet NEM den sogenannten EigenTrust++-Algorithmus. Dieser soll gegen ein Problem vorsorgen, das dezentrale Transaktionssysteme mit sich bringen: Da es keine zentrale Instanz gibt, die über die Vertrauenswürdigkeit von Transaktionspartnern entscheidet, sind Hacker zumindest eine Gefahr, die durch komplexe Validierungsverfahren ausgeschlossen werden muss. Die Implementierung von EigenTrust++ sorgt dafür, dass die Vertrauenswürdigkeit der Nutzer davon abhängt, dass andere Nutzer ihnen vertrauen, d.h. erfolgreich Transaktionen mit ihnen durchführen. Wenn so z.B. Nutzer A Nutzer B vertraut und Nutzer B einem dritten Nutzer, C, vertraut, dann ist auch für Nutzer A Nutzer C vertrauenswürdig. Das ist einer der Gründe, weshalb die Transaktionsgeschwindigkeit auf NEM bei 4,000 Transaktionen pro Sekunde liegt. Das ist im Gegensatz zu 800 Transaktionen pro Sekunde bei IOTA und 1,700 bei VISA ein deutliches Plus.

Statistiken

  • Start: 31. März 2015
  • Summe der Coins: 8,999,999,999 XEM sind maximal verfügbar
  • Transaktionszahl: 4,000 Transaktionen pro Sekunde.
  • Algorithmus: Proof of Importance (POI)
  • Block time/reward: Jede Minute wird ein neuer Block generiert; die geerntete Menge an XEM richtet sich nach dem individuellen “trust score”

Emission: Alle Coins sind in Umlauf. Es ist nicht bekannt, wie viele Prozent davon von der NEM.io Foundation gehalten werden.

Entwicklung seit dem Initial Coin Offering (ICO)

Die Ausgangsidee des Projektes war es, eine Abspaltung der bereits existierenden Kryptowährung Nxt zu entwickeln. Diese Idee wurde jedoch schnell zugunsten eines komplett eigenen Codes verworfen, der unter einer Open-Source-Lizenz steht.

Mit einer Marktkapitalisierung von mittlerweile über 16 Milliarden US-Dollar ist NEM deutlich unter den Top 10 der Kryptowährungen. Anfang Januar 2018 entspricht 1 XEM dem Wert von rund 1,54€ – und das in nur rund 2,5 Jahren seit dem Start der Währung.

Fazit und Ausblick

Verglichen mit den Werten von Bitcoin, Monero und Ethereum entwickelte sich NEM deutlich langsamer. Aber dessen Entwicklung seit seinem Start sowie das enorme Potential, das die Technologie für die Realwirtschaft mit sich bringt, können eine große Zukunft für die Kryptowährung bedeuten. Schon jetzt gehört NEM gemessen an seiner Marktkapitalisierung zu den Top 10 unter den bedeutendsten Coins. Hinzu kommt, dass das Angebot auf 8,999,999,999 XEM limitiert ist, was sich bei einer weiteren Verbreitung von NEM kurssteigernd auswirken kann.

Aber das Ziel von NEM ist es nicht in erster Linie, anderen Kryptowährungen Konkurrenz zu machen, sondern eine dezentrale, energiearme, effiziente und faire Infrastruktur bereitzustellen – eben eine Bewegung hin zu einer neuen Wirtschaft. Sollte sich die Technologie in Unternehmen verbreiten, wird entsprechend der Wert von NEM deutlich steigen.

Während die Kryptowährung zwar bereits Stresstests bei Banken bestanden und die Ergebnisse komplett offengelegt hat, kann man sie bisher noch nicht zum Bezahlen außerhalb des NEM-Systems nutzen. Aber da es sich um ein noch junges Projekt handelt, kann sich auch das in Zukunft ändern. Hinzu kommt, dass die NEM.io Foundation seit Mitte 2017 stärker expandiert und erst im November 2017 90 Millionen US-Dollar in Start-Ups investiert hat.

Mit dem eingesetzten EigenTrust++-Algorithmus haben die Entwickler einen schnellen und effizienten Sicherheitsmechanismus implementiert, der mit 4.000 Transaktionen pro Sekunde Konkurrenten wie Bitcoin und Ripple deutlich schlägt.

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IOTA (MIOTA) – der Coin für das Internet-of-Things

IOTA ist eine Technologie, die sich speziell auf das Internet-of-Things fokussiert. Sie bedient sich keiner klassischen Blockchain, um Aspekte wie Transaktionskosten und Skalierbarkeit bei Micro-Transaktionen zu verbessern. Unter Internet-of-Things (IoT) versteht man, wenn eine Kommunikation ausschließlich von Maschine zu Maschine stattfindet. Als Beispiel dient die automatisierte Sendungsverfolgung von Paketen via RFID-Chips oder einem mit dem Internet verbundenen Kühlschrank, der selbständig Milch nachbestellt. In 2017 verzeichnete IOTA eine starke Wertentwicklung aufgrund von Kooperationen mit namhaften Industrie-Partner, wie Bosch, Deutsche Bank und Microsoft, die den Coin für Ihre Internet-of-Things Anwendungen verwenden möchten. Eine Analyse von TheCoinscout.

Alleinstellungsmerkmale von IOTA

IOTA schafft mit seiner Technologie einen dezentralen Marktplatz für Daten. Obwohl IOTA wie andere Kryptowährungen verwendet werden kann, wurde der Coin speziell für „Connected devices“ entwickelt. Organisationen sammeln Unmengen an Daten von diesen Gadgets. So melden zum Beispiel hauseigene Wetterstationen Regen an einen Sensor. Dann gibt der Sensor ein Signal, damit sich die Fenster automatisch schließen.
Ähnlich wie Cardano (ADA) wird IOTA von einer Stiftung, der IOTA Stiftung, betrieben. Die Währung beruht auf einem dem sogenannten „Tangle“. Tangle steht für einen Direkten azyklischen Graphen (englisch: directed acyclic graph, kurz: DAG). Die Verwendung des DAG ermöglicht eine flexiblere, schnellere und kostenfreie Verwendung des Coins. Kostenfrei sind IOTA-Transaktionen aufgrund des Konsensus-Mechanismus. Jeder Teilnehmer, der eine Transaktion durchführt, muss zwei Transaktionen innerhalb des Netzwerks bestätigen. Die Transaktionen beziehen sich auf jeweils zwei andere, zufällig ausgewählte vorherige Transaktionen. Der Coin verwendet kein zentrales Hauptbuch und benötigt keine Miner, um Transaktionen zu bestätigen. Damit tritt die Technologie Blockchain-Anwendungen entgegen, die einen Proof-of-Work Konsensusmechanismus implementieren.

Für den speziellen Anwendungsfall IoT stellt IOTA damit eine „Leichtgewicht-Kryptographie“ dar, die besonderes für Sensoren mit geringem Energiebedarf eine Plattform bildet.

Warum IOTA – welche Probleme löst der Coin

Im derzeitigen Ökosystem der Kryptowährungen gibt es drei zentrale Herausforderungen:

  1. Skalierbarkeit
  2. Offline-Transaktionen und
  3. Transaktionskosten

So nutzt zum Beispiel die Bitcoin-Blockchain als Konsensus das Proof-of-Work-Verfahren. Das bedeutet Miner müssen Transaktionen bestätigen, damit der nächste Block an die Blockchain angefügt werden kann. Dies ist zum einen mit vergleichsweise hohen Kosten verbunden und benötigt im Durchschnitt zehn Minuten, bis der nächste Block gemined wird. Erst mit dem Anfügen des nächsten Blocks an die Blockchain wird die Information für alle Sichtbar und die Transaktion gilt als abgeschlossen. Besteht keine Internetverbindung, werden keine Blöcke gemined und Transaktionen werden nicht abgeschlossen.
Durch seinen Tangle ist die Währung in der Lage auch Offline-Transaktionen im Nachgang einzufügen, sobald wieder eine Internetverbindung besteht. Durch die Blöckgröße der Bitcoin-Blockchain ist sie  auf maximal sieben Transaktionen pro Sekunde beschränkt. Litecoin hingegen kann bereits bis zu 56 Transaktionen pro Sekunde durchführen, während IOTA derzeit bis zu 800 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten kann.
Im Vergleich dazu kann die Kreditkartenfirma VISA 1700 Transaktionen pro Sekunde durchführen.

Sichere Verwahrung der digitalen Währung

Für IOTA existiert ein eigenes Desktop-Wallet. Je nachdem wie fortgeschritten der Nutzer ist, können Einsteiger ein sogenanntes LightNode Wallet installieren. Fortgeschrittene Nutzer verwenden ein FullNode Wallet, um zusätzlich an Sicherheit bei der Verwahrung zu gewinnen. Die Installation des Wallets ist nicht trivial und setzt im Falle des LightNode dennoch grundlegende Netzwerkkenntnisse des Nutzers voraus.

Das IOTA-Team

Der Gründer David Sønstebø befasst sich seit vielen Jahren mit IoT und Kryptographie. Er gründete vor IOTA ein Start-Up, das Prozessoren mit maximal niedrigem Energiebedarf entwickelt. Die wichtigsten Gründungsmitglieder sind neben Sønstebø Dominik Schiener, Serguei Popov und Sergey Ivancheglo.
Die Technologie und Währung wird von der IOTA Stiftung betrieben. Um die Stiftung zu gründen hat die Entwickler-Community 5% aller Coins gespendet. Diese Geldmittel werden von der Stiftung hauptsächlich zur Entwicklung verwendet. Die Aufgaben und Ziele der Stiftung sind die Entwicklung des Core Clients, die Teilnahme and IOT-, Blockchain-Konferenzen und -hackathons Stärkung der Marke IOTA und die Einbindung von Firmen und Organisationen.

Die Technologie hinter IOTA

Die Technologie bedient sich ähnlich wie bei Ripple keiner klassischen Blockchain. Der Coin nutzt einen Mechanismus zur Verifikation von Transaktionen, den man in der Kryptographie „Directed Acyclic Graph“ (DAG) nennt. Prozessoren, Sensoren und Nutzer, die IOTA einsetzen, bestätigen per Zufallsprinzip ihre Transaktionen gegenseitig. Sie bilden Konsensus durch das Netz von Verbindungen zwischen den Transaktionen.
Die Rechenleistung in dem DAG, von IOTA als Tangle bezeichnet, wächst überproportional mit dem Netzwerks. Dadurch kann IOTA kostenfrei und sehr schnell Transaktionen durchführen. Deshalb wurde der Coin speziell für Micro-Payments entworfen und Zahlungen, die nur zwischen Maschinen stattfinden. Dadurch wird eine völlig neue Ökonomie für Machine-to-Machine-Zahlungen geschaffen.
Ähnlich wie bei klassischen Blockchains ist auch dieses Netzwerk theoretisch nicht vor Hackerangriffen gewappnet. Wenn mehr als die Hälfte der Rechenleistung von einer Partei gehalten wird, ist die Fölschung von Transaktionen möglich. Der Tangle ist hier etwas anders aufgebaut. Hier sind nur 34% der Rechenleistung notwendig, um Transaktionen zu fälschen. Um dieses Problem zu lösen, nutzt der Tangle derzeit eine zentralisierte Lösung, „Coordinator“ genannt. Laut dem Team wird dieser zentrale Coordinator dezentralisiert, sobald das Netzwerk groß genug ist und 1/3 der Rechenleistung nicht mehr von einer Partei eingenommen werden können.
Als wichtiges Plus kann man IOTA auch offline verwenden. Der Tangle kann durch sogenannte “Subtangels” offline Transaktionen speichern. Das gesamte Netzwerk wird dann aktualisiert, sobald wieder eine Netzwerkverbindung verfügbar ist. Dies ist besonders für die Industrie von Interesse, beispielsweise im Lieferketten-Management bei der Überprüfung, ob die Kühlkette eines gefrorenen Produkt länger als erlaubt unterbrochen wurde.

IOTA befindet sich immer noch in der Testphase, wobei eine schnelle Weiterentwicklung der Technologie durch die Anwendung in UseCases mit großen Industriefirmen erwartet wird.

Statistiken

  • Start: 11. Juni 2016
  • Anzahl der Coins: 2,779,530,283,277,761 IOTA
  • Algorithmus: Proof of Work (PoW) der SHA-3 Hashfunktionen verwendet
  • Block time/reward: es existieren keine Blöcke, um eigenen Transaktionen bestätigt zu bekommen, muss man zwei andere Transaktionen bestätigen
  • Transaktionen pro Sekunde: 800

Entwicklung seit dem Initial Coin Offering (ICO)

Seit dem ICO am 25. November 2015 enwickelte sich die Währung in 2017 innerhalb weniger Monate zu einer der Top10 Kryptowährungen mit einer Marktkapitalisierung von knapp 10 Milliarden Euro.
Seit beginn der Technologie-Entwicklung konnte IOTA immer wieder mit namhaften Partnern aus Industrie und Wirtschaft Schlagzeilen machen und durch die Kooperationen den Preis pro Coin auf über 3,50 EUR steigern.

Fazit und Ausblick

Da man selbst mit jeder Transaktion zwei weitere Transaktionen bestätigt, sind Transaktionen mit IOTA kostenfrei, schnell und benötigen fast keine Energie, nur die, die zur Bestätigung der Transaktionen notwendig ist. Damit reicht die Energie eines Handys oder Sensors aus, um im Netzwerk Transaktionen zu tätigen. Das gesamte Netzwerk wird deshalb im Vergleich mit klassischen Blockchains als noch stärker dezentralisiert beschrieben.
Die Abwesenheit von Transaktionsgebühren ist dabei kritisch für IOTA’s Erfolg im Bereich Connected Devices.

IOTA befindet sich immer noch in einer sehr frühen Phase der Entwicklung. Neben bekannten und namhaften Partnern wie Microsoft und Bosch, spricht zum Beispiel auch der CEO von Fujitsu Deutschland, Dr. Rolf Werner, über IOTA.

 

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