Ripple ist ein Venture Kapital finanziertes Unternehmen mit Hauptsitz in San Francisco, USA. XRP hat eine globale Lösung zur Zahlungsabwicklung in Echtzeit entwickelt. In Zukunft sollen Werte, wie finanzielle Transaktionen, ähnlich einfach wie der Austausch von Informationen erfolgen. Ripple reduziert dabei die Kosten für Zahlungen um ein Vielfaches für sogenannte Cross-Border Transaktionen, also den Zahlungsverkehr zwischen Ländern mit unterschiedlichen Währungen. Durch den starken Kursanstieg der Währung sitzt Ripple auf umgerechnet 15 Milliarden Euro Währungsreserven. Das Unternehmen wurde von Chris Larson und Jed McCaleb gegründet. McCaleb gründete die ehemals größte Kryptobörse Mt. Gox. Eine Analyse von TheCoinscout.

Alleinstellungsmerkmale von XRP

Die Technologie hinter dem Coin erlaubt Banken den Interbankenhandel in Echtzeit, ohne Clearing und Settlement zu betreiben. Wenn heute eine Bank ihre englischen Pfund gegen amerikanische Dollar tauschen möchte ist der Prozess sehr langwierig und teuer. Bei großen Transaktionsvolumina kosten Zahlungen durchschnittlich 70 Euro und dauern mehrere Tage bis zum Abschluss. Mit XRP erfolgt die Zahlung in Echtzeit, und zu einem Bruchteil der Kosten, nämlich 0,1% der Transaktion. Das Unternehmen hat zudem angekündigt die Kosten für Transaktionen noch weiter zu senden.

Das Team konnte bereits Partnerschaften mit namhaften Banken und anderen Finanzinstitutionen etablieren. Dazu gehören Bank of Montreal, die kanadische Handelsbank, die Royal Candian Bank, Bank of America, einer der 50 weltweit größten Banken BBVA, die türkische Bank Akbank und viele andere.

Warum Ripple – welche Probleme löst der Coin

Die Technologie löst fünf Probleme für Banken: Langsames Settlement, hohe operative Kosten, Zahlungsausfälle, Liquidität kleiner Währungen und hohe Liquiditätskosten. Im Detail:

  1. Langsames Settlement
    Derzeit benötigen Cross-border Zahlungen mehrere Tage bis zum Abschluss und es sind viele Mittelsmänner, wie Korrespondenzbanken, notwendig. Das beutet Zahlungen können zwischen drei und fünf Tagen benötigen, bis sie letztendlich eingehen. Durch sein Zahlungsprotokoll wickelt Ripple Zahlungen in 3-10 Sekunden ab.
  1. Hohe operative Kosten
    Die Anzahl der beteiligten Akteure führt nicht nur zu langen Zeiten, bis Transaktionen abgeschlossen werden können. Zudem steigern sich dadurch die Kosten für Zahlungen. Die derzeitigen Kosten für eine Zahlung von 500 USD beläuft sich auf 5.56 USD. Ripple reduziert nicht nur die Zeit bis zum Settlement, sondern kann die Kosten um 60% auf 2.21 USD senken.
  1. Zahlungsausfall
    Banken sehen sich im internationalen Zahlungsverkehr ständig mit Zahlungsausfällen konfrontiert. 4% aller Cross-border Zahlungen sind nicht erfolgreich. Das bedeutet in der Folge hohe Kosten für Banken. Mit der XRP-Technologie sind alle Zahlungen auf einer Blockchain für die Banken transparent nach zu verfolgen.
  1. Liquidität kleiner Währungen
    Eine Bank möchte eine Zahlung in der Währung südafrikanischer Rand an eine andere Bank durchführen und im Gegenzug thailändische Baht erhalten. Das wenige Börsen dieses Währungspaar handeln kostet es die Bank viel Zeit, um eine Händler zu finden, der den Währungstausch an der Börse eingehen möchte. Dabei handelt es sich um das sogenannte Trade-matching. Nun bietet Ripple eine Liquiditätspool, um die Liquidität des Währungspaars zu verbessern.
  1. Hohe Liquiditätskosten
    Besonders Zahlungen in Entwicklungsländer setzen oft Bankkonten vor Ort voraus, die Guthaben aufweisen. Dadurch werden Gelder der banken in dem Land gebunden und sind nicht anderweitig verwendbar. Mit dem Ripple-System ist das nicht länger notwendig und dadurch werden die Kosten gesenkt.

Sichere Verwahrung der digitalen Währung

Wenn man in Ripple investieren möchte, stehen für XRP sowohl ein eigenes WebWallet als auch eine Desktop Version zur Verfügung. Die Installation des Desktop Wallets ist etwas komplizierter und zeitaufwändiger und setzt grundlegende Netzwerkkenntnisse des Nutzers voraus.

Das Ripple-Team

Viele der am Projekt beteiligten Entwickler haben Bitcoin mit entwickelt. Das Unternehmen wird von Brad Garlinghouse als CEO geleitet, der vormals für AOL und Yahoo arbeitete. Die Gründer sind Jed McCaleb, der Gründer von Mt. Gox, und Chris Larsen. Zudem ist Markus Treacher als Leiter „Strategische Kunden“ im Team, der langjährige Erfahrung in der Bankenindustrie bei HSBC und SWIFT mit sich bringt. Das Board of Directors besitzt zudem einschlägige Erfahrung in den Bereichen Politik, Regulation und Finanzierung. Das Unternehmen hinter Ripple, OpenCoin, sammelte zahlreiche Investitionen von namhaften Risikokapitalgebern ein, u.a. Andreessen Horowitz, FF Angel IV, Lightspeed Venture Partners, Vast Ventures and the Bitcoin Opportunity Fund.

Das Unternehmen hat mehr als 200 Mitarbeiter weltweit und ein Büro in London. Zudem ist Ripple in den Arbeitsgruppen der amerikanischen Zentralbank zur Vereinfachung des internationalen Zahlungsverkehrs und dem Konsortium W3C vertreten. W3C ist ein Konsortium zur Vereinfachung von Zahlungen über das Internet.

Die Technologie hinter XRP

Die Technologie hinter XRP ist das RippleNet mit seinem Interledger-Protokoll (ILP). Das Netzwerk verbindet Zahlungsdienstleister, Banken, Konzerne und Kryptobörsen. XRP wurde speziell für Unternehmen als On-Demand-Lösung zur Bereitstellung von Liquidität und internationalen Zahlungen entwickelt.

Ripple basiert auf einer öffentlichen Datenbank. Jeder kann das Register einsehen und Aufzeichnungen über sämtliche Vorgänge im Ripple-Netzwerk sehen. Auch sind Informationen über Kauf- bzw. Verkaufsangebote von Devisen und Gütern enthalten. Dadurch ist Ripple der erste verteilte Handelsplatz. Ripple zeichnet zudem Verbindlichkeiten zwischen Individuen und Institutionen in einem weltweiten öffentlichen Register auf. Das sind sogenannte IOUs (englisch: I owe you, deutsch: Schuldscheine). Wenn man Zahlungen innerhalb des Ripple-Netzwerks tätigt, passen sich die Verbindlichkeiten zwischen den Akteuren entsprechend an.

Die Technologie kann Verbindlichkeiten allerdings nur speichern, aber nicht durchsetzen. Ripple-Nutzer müssen also angeben, welchem Nutzer sie bis zu welcher Höhe vertrauen, ihre Schulden einzulösen. Vertrauen sich Sender und Empfänger nicht, versucht das Netzwerk einen Pfad zu ermitteln, auf dem Nutzer dem nächsten Nutzer ausreichend vertraut. Damit kann die Zahlung durchgeführt werden auch ohne Vertrauen der Aktuere untereinander. Auf diese Weise sickern (englisch „to ripple“) Zahlungen durch. Das Netzwerk verbucht all diese Zahlungen miteinander.

Die Validierung der Transaktionen erfolgt durch einen Konsenus-Mechanismus. Dieser unterscheidet sich jedoch erheblich von dem Konsensus der Bitcoin-Blockchain Proof-of-Work. Ripple verwendet ein Byzantinisches Konsensus-Verfahren, das sehr robust gegenüber einer kleinen Anzahl unehrlicher Akteure ist, hohe Transaktionsraten ermöglicht und Konsens innerhalb von Sekunden erzielt.

Ähnlich wie IOTA handelt es sich damit bei der Technologie um keine klassische Blockchain, da mit der Blockchain-Technologie nur vergleichsweise geringe Transaktionsraten und höhere Kosten verbunden sind.

Statistiken

  • Start: 2012
  • Summe der Coins: 38,739,144,847 XRP
  • Algorithmus: Byzanthinisches Konsensusverfahren
  • Block time/reward: es wird keine Blockchain verwendet und es findet kein Mining statt

Entwicklung seit dem Initial Coin Offering (ICO)

Seit dem Start in 2012 hat Ripple signifikanten Fortschritt erzielt. Seitdem hat sich der Wert der Währung um das 40-fache erhöht. Damit ist XRP die Kryptowährung mit der höchsten Marktkapitalisierung nach Bitcoin.

Fazit und Ausblick

Ripple stellt ein neuartiges System für den Handel zwischen Banken dar. Das Team arbeitet bereits mit vielen namhaften Banken zusammen, in Deutschland unter anderem der Reisebank. Das Potential der Technologie für die Finanzwelt ist sehr hoch, da Banken mit Ripple ihre Kosten erheblich senken, Risiken reduzieren und Transaktionen in Echtzeit durchführen können.

Dennoch gilt es einige Dinge bei der Währung zu beachten. Banken müssen selbst nur einen sehr geringen Anteil an XRP halten, um das Ripple-Netzwerk zu nutzen. Die einzigen Faktoren zur Preisbestimmung eines Coins sind jedoch Angebot und Nachfrage. Aufgrund des hohen Angebots an Coins, 38,739,144,847 XRP, könnte die Nachfrage nach der Währung sinken, wenn Banken nicht den Gegenwert ihrer Transaktion in XRP halten müssen.

Jedoch sind bis dato nicht alle Coins im Umlauf und ein großer Teil wird von Ripple selbst gehalten. Das Unternehmen hatte in der Vergangenheit angekündigt 55 Milliarden Coins an die Nutzer zu verteilen. Bis heute ist tatsächlich nur ein Bruchteil davon ausgegeben worden. Sobald alle frei verfügbaren Coins im Umlauf sind, müssen auch Banken XRP über den Markt einkaufen, um Transaktionen im Netzwerk durchzuführen. Das lässt den Schluß zu, dass eine Wertsteigerung der Coins mit der Verbreitung der Technologie einhergeht.

Ripple ist ein offener Standard für den Interbankenhandel, aber auch für andere Unternehmen. So kann man zum Beispiel mittels der CENTRA Kreditkarte bereits bei dem Superstore Walmart in den USA mit Ripple bezahlen. Durch den offenen Standard des Systems, kann man Ripple mit dem SMTP-Protokoll vergleichen. Das SMTP-Protokoll war in den 1980er Jahren der erste offene Standard, um verschiedene Nachrichtensysteme im Internet miteinander zu verbinden.

Ripple gilt zudem aufgrund des Konsensus-Mechanismus als fälschungssicher. Kann das Team die Technologie entsprechend weiter entwickeln, kann sich Ripple in der Zukunft als „universelle Wechselstube“ für alle Währungen etablieren.

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