IOTA ist eine Technologie, die sich speziell auf das Internet-of-Things fokussiert. Sie bedient sich keiner klassischen Blockchain, um Aspekte wie Transaktionskosten und Skalierbarkeit bei Micro-Transaktionen zu verbessern. Unter Internet-of-Things (IoT) versteht man, wenn eine Kommunikation ausschließlich von Maschine zu Maschine stattfindet. Als Beispiel dient die automatisierte Sendungsverfolgung von Paketen via RFID-Chips oder einem mit dem Internet verbundenen Kühlschrank, der selbständig Milch nachbestellt. In 2017 verzeichnete IOTA eine starke Wertentwicklung aufgrund von Kooperationen mit namhaften Industrie-Partner, wie Bosch, Deutsche Bank und Microsoft, die den Coin für Ihre Internet-of-Things Anwendungen verwenden möchten. Eine Analyse von TheCoinscout.

Alleinstellungsmerkmale von IOTA

IOTA schafft mit seiner Technologie einen dezentralen Marktplatz für Daten. Obwohl IOTA wie andere Kryptowährungen verwendet werden kann, wurde der Coin speziell für „Connected devices“ entwickelt. Organisationen sammeln Unmengen an Daten von diesen Gadgets. So melden zum Beispiel hauseigene Wetterstationen Regen an einen Sensor. Dann gibt der Sensor ein Signal, damit sich die Fenster automatisch schließen.
Ähnlich wie Cardano (ADA) wird IOTA von einer Stiftung, der IOTA Stiftung, betrieben. Die Währung beruht auf einem dem sogenannten „Tangle“. Tangle steht für einen Direkten azyklischen Graphen (englisch: directed acyclic graph, kurz: DAG). Die Verwendung des DAG ermöglicht eine flexiblere, schnellere und kostenfreie Verwendung des Coins. Kostenfrei sind IOTA-Transaktionen aufgrund des Konsensus-Mechanismus. Jeder Teilnehmer, der eine Transaktion durchführt, muss zwei Transaktionen innerhalb des Netzwerks bestätigen. Die Transaktionen beziehen sich auf jeweils zwei andere, zufällig ausgewählte vorherige Transaktionen. Der Coin verwendet kein zentrales Hauptbuch und benötigt keine Miner, um Transaktionen zu bestätigen. Damit tritt die Technologie Blockchain-Anwendungen entgegen, die einen Proof-of-Work Konsensusmechanismus implementieren.

Für den speziellen Anwendungsfall IoT stellt IOTA damit eine „Leichtgewicht-Kryptographie“ dar, die besonderes für Sensoren mit geringem Energiebedarf eine Plattform bildet.

Warum IOTA – welche Probleme löst der Coin

Im derzeitigen Ökosystem der Kryptowährungen gibt es drei zentrale Herausforderungen:

  1. Skalierbarkeit
  2. Offline-Transaktionen und
  3. Transaktionskosten

So nutzt zum Beispiel die Bitcoin-Blockchain als Konsensus das Proof-of-Work-Verfahren. Das bedeutet Miner müssen Transaktionen bestätigen, damit der nächste Block an die Blockchain angefügt werden kann. Dies ist zum einen mit vergleichsweise hohen Kosten verbunden und benötigt im Durchschnitt zehn Minuten, bis der nächste Block gemined wird. Erst mit dem Anfügen des nächsten Blocks an die Blockchain wird die Information für alle Sichtbar und die Transaktion gilt als abgeschlossen. Besteht keine Internetverbindung, werden keine Blöcke gemined und Transaktionen werden nicht abgeschlossen.
Durch seinen Tangle ist die Währung in der Lage auch Offline-Transaktionen im Nachgang einzufügen, sobald wieder eine Internetverbindung besteht. Durch die Blöckgröße der Bitcoin-Blockchain ist sie  auf maximal sieben Transaktionen pro Sekunde beschränkt. Litecoin hingegen kann bereits bis zu 56 Transaktionen pro Sekunde durchführen, während IOTA derzeit bis zu 800 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten kann.
Im Vergleich dazu kann die Kreditkartenfirma VISA 1700 Transaktionen pro Sekunde durchführen.

Sichere Verwahrung der digitalen Währung

Für IOTA existiert ein eigenes Desktop-Wallet. Je nachdem wie fortgeschritten der Nutzer ist, können Einsteiger ein sogenanntes LightNode Wallet installieren. Fortgeschrittene Nutzer verwenden ein FullNode Wallet, um zusätzlich an Sicherheit bei der Verwahrung zu gewinnen. Die Installation des Wallets ist nicht trivial und setzt im Falle des LightNode dennoch grundlegende Netzwerkkenntnisse des Nutzers voraus.

Das IOTA-Team

Der Gründer David Sønstebø befasst sich seit vielen Jahren mit IoT und Kryptographie. Er gründete vor IOTA ein Start-Up, das Prozessoren mit maximal niedrigem Energiebedarf entwickelt. Die wichtigsten Gründungsmitglieder sind neben Sønstebø Dominik Schiener, Serguei Popov und Sergey Ivancheglo.
Die Technologie und Währung wird von der IOTA Stiftung betrieben. Um die Stiftung zu gründen hat die Entwickler-Community 5% aller Coins gespendet. Diese Geldmittel werden von der Stiftung hauptsächlich zur Entwicklung verwendet. Die Aufgaben und Ziele der Stiftung sind die Entwicklung des Core Clients, die Teilnahme and IOT-, Blockchain-Konferenzen und -hackathons Stärkung der Marke IOTA und die Einbindung von Firmen und Organisationen.

Die Technologie hinter IOTA

Die Technologie bedient sich ähnlich wie bei Ripple keiner klassischen Blockchain. Der Coin nutzt einen Mechanismus zur Verifikation von Transaktionen, den man in der Kryptographie „Directed Acyclic Graph“ (DAG) nennt. Prozessoren, Sensoren und Nutzer, die IOTA einsetzen, bestätigen per Zufallsprinzip ihre Transaktionen gegenseitig. Sie bilden Konsensus durch das Netz von Verbindungen zwischen den Transaktionen.
Die Rechenleistung in dem DAG, von IOTA als Tangle bezeichnet, wächst überproportional mit dem Netzwerks. Dadurch kann IOTA kostenfrei und sehr schnell Transaktionen durchführen. Deshalb wurde der Coin speziell für Micro-Payments entworfen und Zahlungen, die nur zwischen Maschinen stattfinden. Dadurch wird eine völlig neue Ökonomie für Machine-to-Machine-Zahlungen geschaffen.
Ähnlich wie bei klassischen Blockchains ist auch dieses Netzwerk theoretisch nicht vor Hackerangriffen gewappnet. Wenn mehr als die Hälfte der Rechenleistung von einer Partei gehalten wird, ist die Fölschung von Transaktionen möglich. Der Tangle ist hier etwas anders aufgebaut. Hier sind nur 34% der Rechenleistung notwendig, um Transaktionen zu fälschen. Um dieses Problem zu lösen, nutzt der Tangle derzeit eine zentralisierte Lösung, „Coordinator“ genannt. Laut dem Team wird dieser zentrale Coordinator dezentralisiert, sobald das Netzwerk groß genug ist und 1/3 der Rechenleistung nicht mehr von einer Partei eingenommen werden können.
Als wichtiges Plus kann man IOTA auch offline verwenden. Der Tangle kann durch sogenannte “Subtangels” offline Transaktionen speichern. Das gesamte Netzwerk wird dann aktualisiert, sobald wieder eine Netzwerkverbindung verfügbar ist. Dies ist besonders für die Industrie von Interesse, beispielsweise im Lieferketten-Management bei der Überprüfung, ob die Kühlkette eines gefrorenen Produkt länger als erlaubt unterbrochen wurde.

IOTA befindet sich immer noch in der Testphase, wobei eine schnelle Weiterentwicklung der Technologie durch die Anwendung in UseCases mit großen Industriefirmen erwartet wird.

Statistiken

  • Start: 11. Juni 2016
  • Anzahl der Coins: 2,779,530,283,277,761 IOTA
  • Algorithmus: Proof of Work (PoW) der SHA-3 Hashfunktionen verwendet
  • Block time/reward: es existieren keine Blöcke, um eigenen Transaktionen bestätigt zu bekommen, muss man zwei andere Transaktionen bestätigen
  • Transaktionen pro Sekunde: 800

Entwicklung seit dem Initial Coin Offering (ICO)

Seit dem ICO am 25. November 2015 enwickelte sich die Währung in 2017 innerhalb weniger Monate zu einer der Top10 Kryptowährungen mit einer Marktkapitalisierung von knapp 10 Milliarden Euro.
Seit beginn der Technologie-Entwicklung konnte IOTA immer wieder mit namhaften Partnern aus Industrie und Wirtschaft Schlagzeilen machen und durch die Kooperationen den Preis pro Coin auf über 3,50 EUR steigern.

Fazit und Ausblick

Da man selbst mit jeder Transaktion zwei weitere Transaktionen bestätigt, sind Transaktionen mit IOTA kostenfrei, schnell und benötigen fast keine Energie, nur die, die zur Bestätigung der Transaktionen notwendig ist. Damit reicht die Energie eines Handys oder Sensors aus, um im Netzwerk Transaktionen zu tätigen. Das gesamte Netzwerk wird deshalb im Vergleich mit klassischen Blockchains als noch stärker dezentralisiert beschrieben.
Die Abwesenheit von Transaktionsgebühren ist dabei kritisch für IOTA’s Erfolg im Bereich Connected Devices.

IOTA befindet sich immer noch in einer sehr frühen Phase der Entwicklung. Neben bekannten und namhaften Partnern wie Microsoft und Bosch, spricht zum Beispiel auch der CEO von Fujitsu Deutschland, Dr. Rolf Werner, über IOTA.

 

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IOTA ist eine Technologie, die sich speziell auf das Internet-of-Things fokussiert. Sie bedient sich keiner klassischen Blockchain, um Aspekte wie Transaktionskosten und Skalierbarkeit bei Micro-Transaktionen zu verbessern. Unter Internet-of-Things (IoT) versteht man, wenn eine Kommunikation ausschließlich von Maschine zu Maschine stattfindet. Als Beispiel dient die automatisierte Sendungsverfolgung von Paketen via RFID-Chips oder einem mit dem Internet verbundenen Kühlschrank, der selbständig Milch nachbestellt. In 2017 verzeichnete IOTA eine starke Wertentwicklung aufgrund von Kooperationen mit namhaften Industrie-Partner, wie Bosch, Deutsche Bank und Microsoft, die den Coin für Ihre Internet-of-Things Anwendungen verwenden möchten. Eine Analyse von TheCoinscout.
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