Dash steht kurz für „digital cash“ – digitales Geld, das schnell nicht nur für Spekulationen an Börsen, sondern auch im Handel zum Einsatz kommen soll. Aber um eine Kopie des Krypto-Riesen Bitcoin handelt es sich dabei nicht: Insbesondere Datenschutz, dezentrale Entscheidungsfindung und Effizienz treiben die Entwicklung der Technologie.

Alleinstellungsmerkmale von Dash 

Der Fokus liegt auf dem Datenschutz der Nutzer. Während beim Auslesen der Blockchain normalerweise jede Transaktion nachvollzogen werden kann, die getätigt wurde, sind diese Informationen bei Dash nicht öffentlich. Das liegt an der Software PrivateSend, die die Transaktionen von Nutzern mit denen anderer Nutzer mischt, wodurch eine individuelle Zurückverfolgung nicht mehr möglich ist.

Auch wird mit X11 ein anderer Hashing-Algorithmus verwendet, um Mining-Farmen zu verhindern. Ähnlich wie bei Litecoin sind es Arbeitsspeicher und Prozessorleistung, die beim Minen belastet werden. Und das scheint zu funktionieren: Im Gegensatz zu Litecoins Scrypt gibt es für X11 bisher keine ASICs, mit denen das Mining zentralisiert werden könnte.

Weitere Besonderheiten bieten folgende integrierte Dienste:
InstantSend ermöglicht es, Transaktionen mit Sofort-Bestätigungen auszuführen. Außerdem soll mit Evolution, das in diesem Jahr implementiert werden soll, ein dezentraler Zahlungsdienst eingeführt werden, der in seiner Funktion etwa mit Paypal vergleichbar ist.

Diese Extra-Dienste sind möglich, weil Dash nicht nur auf Miner setzt, sondern auch auf sogenannte Masternodes. Dabei handelt es sich um Computer, die rund um die Uhr online sind und deren Nutzer mindestens über 1000 DASH als Sicherheit verfügen. Auf diesen läuft die Dash-Software – und damit auch die zusätzlichen Dienste. Außerdem haben Masternodes ein Stimmrecht, wenn es um die Verwendung des Budgets geht, das in der „Schatzkammer“ gesammelt wird. So wird verhindert, dass wenige Miner die Kryptowährung kontrollieren und externe Geldgeber für eine Weiterentwicklung notwendig sind, wie es bei Bitcoin beides der Fall ist.

Das hat auch Einfluss auf die Belohnung, die beim Mining ausgeschüttet wird: 45% der Coins erhält der Miner, 45% werden auf die Masternodes ausgeschüttet, da diese eine wichtige Funktion im Netzwerk haben. Die verbleibenden 10% gehen in eine „Schatzkammer“ und werden für die Finanzierung von Marketing, Entwicklung und Community-Projekten verwendet. Damit halten die Entwickler zwar einen beträchtlichen Anteil der verfügbaren DASH, können durch das Stimmrecht der Masternodes aber nicht frei darüber verfügen. 

Warum Dash – welche Probleme löst der Coin?

Dash reagiert auf drei Probleme, die sich bei den meisten anderen Kryptowährungen finden lassen:

  1. Datenschutz: Ähnlich wie Monero ist es den Entwicklern wichtig, dass die Daten der Nutzer ausreichend geschützt werden. Das wird durch PrivateSend realisiert: Ein Dienst, der die Transaktionsdaten verschleiert. Damit sind sie nicht, wie bei Blockchain-Technologien üblich, auslesbar.
  2. Dezentrales Mining: Das Problem am Minen von Bitcoins ist, dass es recht schnell durch den Einsatz von sogenannten ASICs, speziell geschalteten Grafikkarten und Prozessoren, in großen Miningfarmen zentralisiert wurde. Für einen Normalanwender lohnt sich das Minen von BTC schlicht nicht mehr. Darauf hat bereits Litecoin mit dem Hash-Algorithmus Scrypt reagiert, für den mittlerweile auch ASICs erwerbbar sind. Der von Dash verwendete Algorithmus, X11, ist bisher resistent gegen solche Schaltanlagen gewesen und die Chancen stehen gut, dass das mittelfristig auch so bleibt.
  3. Dezentrale Entwicklung: Masternodes sorgen nicht nur für Stabilität und Sicherheit im Netzwerk, sie sind bei Budgetfragen auch stimmberechtigt. Das heißt, dass die Community in wichtigen Fragen, die die Weiterentwicklung  betreffen, ein starkes Mitspracherecht hat. Damit liegt die Zukunft der Kryptowährung nicht nur in den Händen von Vorständen, sondern auch in denen der Nutzer.

Sichere Verwahrung der digitalen Währung

Ähnlich wie bei Litecoin bietet Dash ein offizielles Wallet an, Dash Core, das zugleich als Client für die Währung dient. Entwickelt wird es von dem externen Unternehmen Hash Engineering Solutions und ist für Windows, Mac, Linux sowie Android und iOS verfügbar. 

Das Dash-Team

Dash wurde 2014 unter dem Namen „XCoin“ unter der Führung von Evan Duffield entwickelt und schon bald in „Darkcoin“ umbenannt. Schließlich entschied man sich im März 2015 in die Umbenennung der Kryptowährung in „Dash“, was kurz für „digital cash“ (z.Dt.: digitales Geld).

Mittlerweile steht hinter Dash nicht nur eine Stiftung, sondern auch eine große Community von Entwicklern, die das Projekt unter Leitung von Ryan Taylor weiterentwickeln. Taylor wurde im April 2017 zum neuen CEO des Core Project ernannt, nachdem Duffield seinen Rückzug aus dem Tagesgeschäft bekannt gab. Taylor war zuvor unter anderem für den Unternehmensberater McKinsey und als Finanzanalyst tätig.

Die Technologie hinter Dash

Technologisches Herzstück sind die Masternodes, mit denen die Extra-Services wie PrivateSend und InstantSend überhaupt möglich werden. Um ein Masternode zu werden, braucht man 1.000 DASH als Sicherheit in seiner Wallet. Hinzu kommt, dass der Rechner, auf dem die Dash-Software läuft, 24 Stunden täglich online ist, um die Stabilität des Netzwerkes zu gewährleisten. Transaktionen, die mit InstantSend ausgeführt wurden, werden von Masternodes validiert und die Transaktionsinformationen via PrivateSend verschleiert. Im Gegensatz zu Lisk, wo 101 Delegierte das Netzwerk absichern, gibt es bei Dash keine maximale Anzahl an Masternodes.

Im Gegensatz zu Bitcoin setzt Dash auf X11 als Hashing-Algorithmus. Die Idee dahinter ist in etwa die gleiche, wie schon bei Litecoins Scrypt: Mining soll nicht zentralisiert werden, indem leistungsstarke Schaltungen von Grafikkarten dafür verwendet werden können. Dadurch, dass X11 komplexer als Bitcoins SHA256 ist, konnte das bisher verhindert werden. Außerdem benötigt das Minen weniger Energie, weshalb auch für Privatanwender erschwingliche Hardware dafür verwendet werden kann.

Besonders interessant ist die geplante Implementierung von Evolution. Dabei handelt es sich um ein Bezahlsystem, mit dem über Web-Wallets oder Mobile Wallets Transaktionen direkt über das Masternode-Netzwerk ausgeführt werden können. Mit einer programmierbaren Schnittstelle (API) ausgestattet, soll so die Bezahlung mit DASH im Handel einfacher und schneller werden. Geplant ist Evolution für Mitte 2018, nachdem es nach ersten Ankündigungen doch nicht bereits 2017 erschienen ist.

Statistiken

  • Start: 2014 (seit März 2015 unter dem Namen „Dash“)
  • Summe der Coins: Insgesamt werden rund 18,900,000 DASH ausgeschüttet werden, rund 7,800,000 davon sind bereits in Umlauf
  • Transaktionszahl: Rund 28 Transaktionen pro Sekunde
  • Algorithmus: Proof-of-Work
  • Block time/Reward: Alle 2,5 Minuten wird ein neuer Block generiert. Die durch das Mining ausgeschütteten Coins gehen zu 45% an den Miner, zu 45% an die Masternodes und zu 10% in die Dash-Schatzkammer
  • Emission: Pro validiertem Block werden abhängig vom Schwierigkeitsgrad der Hashfunktion DASH ausgeschüttet

Entwicklung seit dem Initial Coin Offering (ICO)

Gemessen an der Marktkapitalisierung, belegt Dash mit einem Wert von rund 8 Milliarden US-Dollar (Januar 2018) Platz zehn unter den Top 10 der Kryptowährungen. Seit Ende Februar 2017 stieg der Dash-Kurs kontinuierlich von 16 US-Dollar auf rund 1,018 US-Dollar Mitte Januar 2018. Dabei zeigte sich Dash wie auch andere Währungen gerade Ende Dezember 2017 und Anfang Januar 2018 sehr volatil. 

Fazit und Ausblick

Dash hat sich als stabile und dennoch durch und durch dezentrale Kryptowährung in den letzten Jahren bewährt. Das scheint man vor allem auch im Handel so zu sehen: Weltweit gibt es eine große Anzahl an Händlern, die Zahlungen mit Dash akzeptieren. In Deutschland finden sich in den meisten großen Städten auch bereits Geschäfte, in denen via Mobile Wallet mit Dash bezahlt werden kann. Auch bei vielen Online-Services kann man mit der digitalen Währung einkaufen. Wenn die Entwickler Evolution in das System implementieren, kann davon ausgegangen werden, dass sich weitere Händler auf die Kryptowährung einlassen werden.

Da es sich bei Dash nicht nur um eine Infrastruktur handelt, sondern die Währung selbst im Vordergrund steht und diese auch nur begrenzt verfügbar ist, wird diese digitale Währung wohl kaum bald von der Bildfläche verschwinden. Gerade, wenn die Akzeptanz im Einzelhandel weiter zu nimmt.

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Dash steht kurz für „digital cash“ – digitales Geld, das schnell nicht nur für Spekulationen an Börsen, sondern auch im Handel zum Einsatz kommen soll. Aber um eine Kopie des Krypto-Riesen Bitcoin handelt es sich dabei nicht: Insbesondere Datenschutz, dezentrale Entscheidungsfindung und Effizienz treiben die Entwicklung der Technologie.
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